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Mehr Bildungsabschlüsse im Justizvollzug

Die Zahl der Gefangenen, die sich im niedersächsischen Justizvollzug beruflich qualifiziert haben, ist erneut gestiegen. Insgesamt 1.688 Gefangene haben im Schul- und Ausbildungsjahr 2018/2019 das umfangreiche Bildungsangebot des niedersächsischen Justizvollzuges genutzt; das sind rund 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (1.471 Gefangene). Unter den Qualifizierungen waren unter anderem 56 Hauptschulabschlüsse, 22 Realschulabschlüsse und 84 abgeschlossene Berufsausbildungen. Beinahe 300 ausländische Gefangene haben an Deutsch- und Integrationskursen teilgenommen.

„Ich freue mich darüber, dass das Bildungsangebot in den Justizvollzugsanstalten so gut angenommen wird“, sagt Justizministerin Barbara Havliza. „Die Haft ist für viele Gefangene keine Sackgasse, sondern auch eine Chance, die sie nutzen können. Denn eine erfolgreiche Ausbildung, ein geregeltes Arbeitseinkommen und die damit verbundene Anerkennung sind oft entscheidende Bedingungen für eine gelingende Resozialisierung und künftige Straffreiheit.“

Aus diesem Grund haben in den vergangenen zwei Jahren die Justizvollzugseinrichtungen landesweit 73 neue Ausbildungsplätze eingerichtet und die Ausbildungsquote um knapp 35 % gesteigert. Alle Justizvollzugseinrichtungen haben inzwischen Sprachkurse für die gegenwärtig rund 1.650 ausländischen Gefangenen eingerichtet. Dabei wird das Sprachniveau A1 (elementare Sprachanwendung) und soweit möglich auch das Sprachniveau A2 (fortgeschrittene Kommunikation) angestrebt.

Zum Hintergrund:

Inhaftierte Menschen sind überdurchschnittlich häufig schlecht gebildet, gering qualifiziert und verfügen nur über rudimentäre Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt. Deshalb sind schulische und berufliche Bildungsangebote im Justizvollzug wichtige Voraussetzungen dafür, dass es den Gefangenen nach der Haftentlassung gelingt, Arbeit zu finden und die Erfordernisse des Alltags zu bewältigen. 2018 hatte Niedersachsen durchschnittlich 4787 Gefangene. Von Januar bis Juni 2019 waren es durchschnittlich 4812 Gefangene.

Die Zahlen im Einzelnen:

  • 56 Sekundarabschlüsse I - Hauptschulabschluss
  • 22 Sekundarabschlüsse I - Realschulabschluss
  • 10 Erweiterte Sekundarabschlüsse I
  • 296 ausländische Gefangene haben an Deutsch- und Integrationskursen teilgenommen. In diesem Zusammenhang konnten zahlreiche Zertifikate der Sprachniveau A1 (elementare Sprachanwendung) und A 2 (fortgeschrittene Kommunikation) vergeben werden. Die Integrationskurse dienen darüber hinaus der politischen Bildung, der Stärkung demokratischer Werte sowie der Vermittlung interkultureller und interreligiöser Kompetenzen.
  • 220 Gefangene wurden in Förderkursen auf den Besuch einer schulischen oder beruflichen Ausbildungsmaßnahme vorbereitet.
  • 84 Abschlüsse konnten in anerkannten Ausbildungsberufen u.a. aus den Bereichen Bau, Gastronomie, Metall, Holz, Lager-Logistik, Kfz, Glas- und Gebäudereinigung sowie Farbtechnik vergeben werden.
  • 328 Gefangene absolvierten Maßnahmen zur Berufsorientierung und Berufsvorbereitung.
  • 360 Gefangene schlossen eine Einstiegsqualifizierung oder eine Helferausbildung u.a. in den Bereichen Glas- und Gebäudereinigung, Garten- und Landschaftsbau, Lager-Logistik, Gastronomie, Farbtechnik und Metallbau ab.
  • 165 Gefangene absolvierten den Europäischen Computerführerschein (ECDL) oder nahmen an berufsbezogenen PC-Schulungen teil.
  • 147 Gefangene erwarben Zusatzqualifizierungen in Form von Schweißscheinen und dem Gabelstaplerführerschein bzw. der Berechtigung zum Führen von Flurfahrzeugen.
Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.08.2019

Ansprechpartner/in:
Herr Christian Lauenstein

Nds. Justizministerium
Pressesprecher
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: 0511 / 120-5044

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