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Lässt sich da nicht schon früher was unternehmen?

Neue Beratungsangebote im Bereich Rechtsextremismus


Wie rutschen Jugendliche in die rechtsextreme Szene? Wie kann man dies frühzeitig erkennen? Und was kann man dagegen tun? Diese Fragen sind im Alltag von Familien, Schulen oder Vereinen nicht leicht zu beantworten. Um hier Hilfestellungen zu geben, wurden im Landes-Demokratiezentrum im Niedersächsischen Justizministerium neue Workshops und Beratungsangebote entwickelt.

Die neuen Angebote richten sich an Fachkräfte und Ehrenamtliche aus Schule, Jugendhilfe, Jugendpflege, Vereinen, Verbänden, Justiz oder Polizei. Sie sind kostenlos; Termine können individuell vereinbart werden. Für die Angebote steht ein Faltblatt zum Download bereit: https://ldz-niedersachsen.de/html/download.cms?id=71&datei=2021-01-12-Faltblatt-Einstiegspraevention-Ausstiegsfoerderung_Webansicht-71.pdf

Das Beratungsangebot soll bewirken, dass Fachkräfte vor Ort einzelnen Hinwendungen zum Rechtsextremismus frühzeitig begegnen bzw. eine Abkehr unterstützen können. Dazu ist es notwendig, über grundlegendes Wissen zu entsprechenden Motiven und Prozessen zu verfügen. Ferner ist es wichtig, beginnende rechtsextreme Szenezugehörigkeiten anhand von Äußerungen, Inszenierungsformen und Auftreten erkennen und einordnen zu können. All diese Kenntnisse sollen in den Workshops vermittelt werden.

Justizministerin Barbara Havliza: „Wir wissen, dass sich erste Sympathien für rechtsextreme Ideen häufig im Jugendalter entwickeln. Und wir wissen, dass dies häufig aus Gründen geschieht, die mit Rechtsextremismus nicht viel zu tun haben. Zu diesem Zeitpunkt haben also Schulen, Vereine oder Jugendhilfeangebote noch die Chance, auf die Betroffenen einzuwirken. Das müssen wir nutzen! Von zentraler Bedeutung sind die positiven Bindungen von Fachkräften oder Ehrenamtlichen zu den jungen Menschen.“

Die neuen Angebote sind auch deshalb entwickelt worden, weil klassische Aussteigerprogramme im Hinwendungsprozess nicht der richtige Ansatz sind, im schlimmsten Fall sogar stigmatisierend wirken können. Aus diesem Grund sollen die Workshops und Beratungsangebote vor allem niederschwellig wirken.

Zum Hintergrund: Das Landes-Demokratiezentrum im Niedersächsischen Justizministerium koordiniert und fördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben! 2020-24“ aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zivilgesellschaftliche Präventionsangebote im Bereich Rechtsextremismus und religiös-begründete Radikalisierung. Hierzu gehören in Niedersachsen die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus – Für Demokratie, Angebote der Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt sowie Ausstiegsangebote aus der rechtsextremen Szene und ein Netzwerk lokaler Fachstellen für die Prävention von Islamismus und antimuslimischem Rassismus.

Schmuckgrafik   Bildrechte: MJ

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.03.2021

Ansprechpartner/in:
Herr Christian Lauenstein

Nds. Justizministerium
Pressesprecher
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: 0511 / 120-5044

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