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Informationen über die Arbeit der Lügde-Kommission

Neue Internetseite / Zwischenfazit des Vorsitzenden


In Münster ist kürzlich ein weiterer schrecklicher Fall von Kindesmissbrauch durch pädosexuelle Täter bekannt geworden. Wie in Lügde haben offenbar auch hier die Täter ihre Vertrauensstellung gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern ausgenutzt, um sie zu missbrauchen und aus der Vermarktung der Bilder Profit zu schlagen. Wegen des gegenwärtig gesteigerten medialen Interesses an der Lügde-Kommission möchten wir Sie auf den neu freigeschalteten Internetauftritt der Lügde-Kommission in Niedersachsen hinweisen:

www.luegdekommission-nds.de

Die Kommission wurde auf Beschluss des niedersächsischen Landespräventionsrats nach Bekanntwerden des massenhaften Missbrauchs von Kindern auf einem Campingplatz in Lügde-Elbrinxen im Juni 2019 eingesetzt. Sie hat den Auftrag, aus Anlass des Falls die relevant gewordenen staatlichen Strukturen zum Schutz von Kindern einer kritischen, systematischen und strukturellen Analyse zu unterziehen. Im Zentrum der Arbeit steht ein kleines Mädchen aus Niedersachsen, das bei dem später verurteilten Haupttäter auf dem Campingplatz untergebracht war. Das zuständige Jugendamt hatte dort Vollzeitpflege gewährt.

Die Kommission soll bis zum Ende des Jahres 2020 Empfehlungen für die Jugendämter in Niedersachsen mit dem Ziel entwickeln, strukturelle Verbesserungen zu erreichen und Fehler künftig besser zu vermeiden.

Der Vorsitzende der Kommission, Dr. Thomas Meysen*, zieht ein Zwischenfazit der Arbeit der Kommission:

„Die betroffenen Kinder und Jugendlichen in Münster, Lügde und anderswo haben jede Unterstützung verdient, die sie brauchen. Zwar kann niemand die schlimmen Taten ungeschehen machen. Wir müssen uns aber mit aller Kraft dafür einsetzen, den Kinderschutz zu verbessern, und strukturbedingte Mängel abzustellen. Es freut uns sehr, dass wir dafür aus dem parlamentarischem Raum in Niedersachsen viel Unterstützung erhalten. Das spornt uns an. Wir sind alle gefragt, verlorengegangenes Vertrauen in das System des Kinderschutzes zurückzugewinnen. Wir arbeiten deshalb an konkreten Empfehlungen für Politik und Praxis. Im besten Fall erreichen wir das Ziel, dass nicht nur der Kinderschutz, sondern auch diejenigen, die ihn in der täglichen Praxis verwirklichen müssen, einen neuen Stellenwert erhalten.“

*Dr. Thomas Meysen ist Leiter von SOCLES International Centre for Socio-Legal Studies in Heidelberg. Er ist national wie international anerkannter Kinderschutzexperte, war Mitglied am Runden Tisch sexueller Kindesmissbrauch und hat vielfältige Erfahrung in der Aufarbeitung problematischer Kinderschutzverläufe. Dr. Meysen hat den Vorsitz der Lüdge-Kommission im Februar 2020 von VRiOLG a.D. Gerd Weinreich übernommen, der das Amt aus gesundheitlichen Gründen abgegeben hat.


Presseinformation

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.06.2020

Ansprechpartner/in:
Herr Christian Lauenstein

Nds. Justizministerium
Pressesprecher
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: 0511 / 120-5044

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