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Broschüre zu Antisemitismus in Niedersachsen erschienen

Havliza: „Hinsehen, zuhören, informieren und uns kritisch hinterfragen!“


Niedersachsen hat in den vergangenen zwei Jahren viel getan, um das Problem Antisemitismus stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Mit Dr. Franz Rainer Enste wurde ein Landesbeauftragter gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens benannt und mehrere Projekte im Bereich der Antisemitismusprävention wurden mit Landesmitteln gefördert. Nun legt das Landes-Demokratiezentrum im Niedersächsischen Justizministerium eine neue Broschüre vor, die das Thema „Antisemitismus in Niedersachsen“ umfassend beleuchtet.

„Das Einstehen gegen Antisemitismus ist eine Aufgabe, die uns alle angeht“, so Justizministerin Barbara Havliza. „Wir müssen deshalb ge­nau hinsehen und zuhören, wir müssen uns informieren und uns auch kritisch hinterfragen, was wir zur Bekämpfung von Antisemi­tismus beitragen können. Und dies dann auch tun! Ich hoffe sehr, dass die aufschlussreiche Broschüre ihren Teil dazu beiträgt.“

Die Informationsborschüre kann auf der Internetseite des Landes-Demokratiezentrums als pdf-Dokument geladen werden.

In der Broschüre erläutert die Politikwissenschaftlerin und Antisemitismusforscherin Dr. Dana Ionescu den Begriff des Antisemitismus und sensibilisiert anhand von Vorkommnissen in Niedersachsen für den Antisemitismus vor unserer eigenen Haustür. Weiterhin werden drei Projekte vorgestellt, die mit Fördermitteln des Landes im vergangenen Jahr unterstützt wurden. Durchgeführt wurden diese durch die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, den Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen K.d.ö.R. und die Amadeu Antonio Stiftung.

Die Broschüre enthält zudem ein Doppelinterview mit dem Vorsitzenden des Landesverbands der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, und der Antisemitismusbeauftragten des Landesverbands der Israelitischen Kultusgemeinden von Niedersachsen, Dr. Rebecca Seidler. Fürst und Seidler verdeutlichen darin die Positionen jüdischer Akteurinnen und Akteure und erläutern ihre Anliegen gegenüber Staat und Gesellschaft.

In einem Kontaktteil werden Beratungsangebote genannt, die Unterstützung für von Antisemitismus betroffene Personen anbieten. Dazu gehören unter anderem die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus und die Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt.

Der Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Franz Rainer Enste, begrüßt die neue Broschüre: „Antisemitismus ist Antihumanismus. Im breiten gesellschaftlichen Schulterschluss gegen Antisemitismus vorzugehen und über seine vielfältigen Formen aufzuklären, ist Absicht der Broschüre. Ich danke dem Landes-Demokratiezentrum und den Beteiligten für diesen wichtigen Beitrag.“

Zum Hintergrund:
Das Landes-Demokratiezentrum (L-DZ) im Niedersächsischen Justizministerium fördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ mit Bundes- und Landesmitteln flächendeckende Präventionsangebote. Hierzu gehören auch die „Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie“, die Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt sowie zivilgesellschaftliche Ausstiegsberatung im Kontext von Rechtsextremismus.

Schmuckgrafik   Bildrechte: MJ

Artikel-Informationen

erstellt am:
21.01.2021

Ansprechpartner/in:
Herr Christian Lauenstein

Nds. Justizministerium
Pressesprecher
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: 0511 / 120-5044

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