Schlüsselübergabe zweier Vollblut-Vollzugler in der JVA Oldenburg

Justizministerin Dr. Wahlmann: „Justizvollzug ist nicht irgendein Job, sondern ein Kernstück unseres Rechtsstaats“

Mehr Anerkennung geht kaum – als „Musterbeispiele moderner Führung“ würdigte Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann die alte und die neue Anstaltsleitung bei der heutigen Amtseinführung von Anna Abraham als Leiterin der JVA Oldenburg. Und das völlig zu Recht: Mit ihr und ihrem Amtsvorgänger Marco Koutsogiannakis gaben sich in Oldenburg im Beisein zahlreicher Gäste aus Justiz, Politik und Zivilgesellschaft zwei absolute Vollblut-Vollzugler die Schlüssel in die Hand. Mit ihrem beherzten Einsatz stehen die beiden stellvertretend für eine Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen in allen Diensten, die den niedersächsischen Strafvollzug Tag für Tag mit großem Einsatz am Laufen halten.

Ministerin Dr. Wahlmann lobte insbesondere das außergewöhnliche Engagement von Abraham und Koutsogiannakis: „Wir wünschen uns Menschen wie Sie im Vollzug. Menschen, die sich bewusst für dieses Aufgabenfeld entscheiden. Menschen, die nicht als erstes an Ihre Karriere denken, sondern die wirklich für den Vollzug brennen. Menschen, deren Welt nicht an der Außenmauer ihrer Anstalt endet, sondern die den Vollzug als Ganzes sehen und bereit sind, sich aktiv einzubringen. Und vor allem wünschen wir uns Menschen, die wie Sie Leitungsfunktionen nicht als persönliche Auszeichnung, sondern als Auftrag verstehen, für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da zu sein.“

Anna Abraham begann ihre Laufbahn in der niedersächsischen Justiz im Jahr 2008 als Regierungsassessorin in der Vollzugsabteilungsleitung in der JVA Oldenburg. Nach Stationen im niedersächsischen Justizministerium und in der JVA Vechta kehrte die Volljuristin und Mutter dreier Kinder im Jahr 2012 als stellvertretende Anstaltsleiterin hierher zurück und rückte im September 2023 an die Spitze der Anstalt auf. Durch ihre Mitarbeit in der Projektgruppe „Psychiatrische Versorgung von Inhaftierten im niedersächsischen Justizvollzug“ hat sie sich auch landesweit bereits um die Belange des Justizvollzugs verdient gemacht.

Bei ihr sei die JVA Oldenburg daher auch in Zukunft in besten Händen, freute sich Ministerin Dr. Wahlmann: „Wenn Ihre Vita eines beweist, dann, dass Sie nie Scheu vor der nächsten Herausforderung hatten. Schon damit haben Sie stets Ihre hohe Einsatzbereitschaft, Ihre Organisationsfähigkeit und Ihre Zielorientierung bewiesen.

Ihr scheidender Amtsvorgänger Marco ist dem niedersächsischen Vollzug bereits seit seiner Ernennung zum Inspektoranwärter im Justizvollzugsdienst bei der damaligen JVA Hildesheim im Jahr 1999 treu. Ob in der JVA Celle, der JA Hameln, der JVA Bremervörde oder im niedersächsischen Justizministerium – der Diplom-Jurist und Diplom-Verwaltungswirt stand und steht seit jeher mit Leib und Seele für den Vollzug ein. Sein umfassendes Engagement im besonderen Sicherheitsdienst des niedersächsischen Justizvollzugs (BSD) geht dabei weit über unmittelbare dienstliche Belange hinaus. Seit Juni 2023 ist er neuer Leiter der JVA Hannover.

Ministerin Dr. Wahlmann dankte Koutsogiannakis auch im Namen der gesamten Landesregierung herzlich für seine erfolgreiche Arbeit in der JVA Oldenburg: „Ich freue mich, dass Sie uns als Leiter der JVA Hannover erhalten bleiben, und weiß, dass Sie dort mit demselben Engagement, derselben Motivation und derselben zupackenden Art die Geschäfte führen werden wie hier in Oldenburg.“

Die Ministerin nutzte die Gelegenheit, in ihrer Rede auch auf aktuelle Herausforderungen des Justizvollzugs zu sprechen zu kommen. Damit der Vollzug auch in Zukunft eine starke Säule der Sicherheitsarchitektur bleibe, sei es notwendig, ihn und seine große Bedeutung für die Gesellschaft deutlich stärker als bisher ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, betonte Dr. Wahlmann: „Der niedersächsische Justizvollzug als Arbeitgeber hat jungen Menschen viel zu bieten. Bei uns können schon Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger echte Verantwortung übernehmen und etwas bewegen. Der Vollzug ist nicht irgendein Job, sondern ein Kernstück unseres Rechtsstaats. Für die Sicherheit im Land ist er ebenso wichtig wie Polizei und Gerichte.“