Logo Niedersächsisches Justizministerium: zur Startseite Niedersachsen klar Logo

Auftakt zur Digitalen Datenbank „Holocaust Memorial Monuments“

Auf Initiative der Forschungsstelle Bet Tfila lädt der Niedersächsische Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Franz Rainer Enste, zur Auftaktveranstaltung des Projekts „Holocaust Memorial Monuments“ ins Niedersächsische Justizministerium ein.

Die Auseinandersetzung mit Krieg und Gewaltherrschaft, mit ideologisch motivierten Verbrechen und politischem Unrecht im 20. Jahrhundert und das Gedenken an die Opfer der Verfolgung spielen in der Erinnerungskultur eine wichtige Rolle.

Die Bet Tfila - Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa, Technische Universität Braunschweig – beabsichtigt, gemeinsam mit der Stiftung Niedersächsischer Gedenkstätten in einem Pilotprojekt die niedersächsischen Gedenkorte zu dokumentieren und einzupflegen. Das Projekt und die damit gemachten Erfahrungen sollen dann für weitere Anschlussprojekte anderer deutscher Bundesländer als Vorbild dienen.

Unter enger Einbeziehung verschiedener niedersächsischer Institutionen soll zunächst ein Netzwerk von Partnern aufgebaut werden, die das Projekt unterstützen und gleichzeitig die Ergebnisse verwerten können.

Am heutigen Donnerstag findet die Auftaktveranstaltung in den Räumlichkeiten des Niedersächsischen Justizministeriums in Hannover statt.

Im Vorfeld erklärte Enste: „Die Arbeit, die alle Beteiligten im Rahmen dieses Projektes zu leisten beabsichtigen, kann gar nicht hoch genug wertgeschätzt werden, denn sie ist im Sinne der Erinnerungskultur von elementarer Bedeutung. Allen Beteiligten gilt mein besonderer Dank, denn Sie helfen uns, die Vergangenheit besser zu verstehen und aus ihr zu lernen und das sind ganz entscheidende Voraussetzungen für mehr Toleranz und ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft.

Die digitale Datenbank „Holocaust Memorial Monuments“ kann eine wahre virtuelle Schatztruhe der Holocaust-Mahnmale werden, in der alle Informationen über alle Objekte und Orte dieser Art in Niedersachsen und der ganzen Welt in einer einzigen digitalen Datenbank erfasst sind. Die Datenbank kann Kulturschätze weltweit sichtbar machen und zum Entdecken und Erkunden einladen!

Gleichzeitig ist es auch ein Musterbeispiel für die Zusammenarbeit über Institutionsgrenzen hinweg, denn Institutionen der Landesverwaltung, der Denkmalpflege und der Wissenschaft beteiligen sich daran, genauso wie Vereine und Stiftungen.“

Nähere Informationen zum Projekt finden Sie unter Center for Jewish Art (huji.ac.il)

Zum Hintergrund

Die digitale Datenbank "Holocaust Memorial Monuments" ist ein gemeinsames Projekt des Center for Jewish Art der Hebräischen Universität (CJA), des Miller Center/Feldenkreis-Program der Universität von Miami (MC) und der International Survey of Jewish Monuments (ISJM) New York. Angelehnt an die Struktur des Bezalel Narkiss Index of Jewish Art werden Dokumentationen über Holocaust-Gedenkstätten gesammelt und bewahrt, einschließlich standardisierter Kartierungen, Fotografien, Beschreibungen und historischer Forschung.

Die weltweite Zusammenschau wird zeigen, welchen Stellenwert das Erinnern an den Holocaust nicht nur an den originären Orten hat, sondern weit darüber hinaus. Sie wird damit ein wichtiges Werkzeug für zukünftige Forschung und Vermittlungsarbeit sein, vor allem, da sie alle Denkmäler zur Erinnerung an den Holocaust umfassen wird – nicht die den jüdischen Opfern gewidmeten, sondern auch solche, die an den Völkermord an den Sinti/Roma und anderen verfolgten Gruppen erinnern. Die Datenbank wird durchsuchbare und vergleichbare Datensätze für schulische und die Erwachsenenbildung, Politik, wissenschaftliche Forschung und Lehre sowie für allgemein interessierte Bürgerinnen und Bürger weltweit umfassen.

Schmuckgrafik   Bildrechte: MJ
Logo des Niedersächsischen Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens   Bildrechte: MJ

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.09.2022

Ansprechpartner/in:
Geschäftsstelle des Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens

Nds. Justizministerium
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: (0511) 120 - 8750

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln