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Antisemitismusbeauftragter legt seinen zweiten Jahresbericht vor / Übergabe an Ministerin Havliza


Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza hat heute in Hannover im Rahmen einer Pressekonferenz den Jahresbericht 2021 des Landesbeauftragten gegen Antisemitismus und für den Schutz jüdischen Lebens, Dr. Franz Rainer Enste, entgegengenommen.

Der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, und die Vorsitzende des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden, Dr. Rebecca Seidler, nahmen ebenfalls an der Pressekonferenz teil.

Justizministerin Havliza unterstrich: „Antisemitismus ist längst nicht mehr nur ein Phänomen in den extremen Milieus. Seine Bekämpfung bleibt eine Schlüsselaufgabe für Politik und Gesellschaft. Die kontinuierlich steigende Zahl von Straftaten mit antisemitischem Hintergrund muss uns aufrütteln. Antisemitismus darf niemals salonfähig sein – auch wenn er subtil daherkommt.“

„Allein von der Bekämpfung des Antisemitismus zu sprechen, wird der Vielfalt und dem Facettenreichtum jüdischen Lebens in Niedersachsen nicht gerecht: Dr. Enste zeigt mit seinem zweiten Jahresbericht, wie wertvoll und bereichernd jüdisches Leben in Niedersachsen ist. Dafür können wir dankbar sein,“ so Havliza weiter.

Enste betonte: „Angesichts ständig steigender Zahlen antisemitischer Straftaten, sonstiger Vorfälle und entsprechender Parolen im Netz reicht es nicht aus, immer wieder die üblichen Entrüstungs- und Empörungsrituale zu pflegen. Vielmehr kommt es darauf an, die bereits verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse über die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf das Entstehen antisemitischer Stereotype für kommende Handlungsstrategien nutzbar zu machen, die entwicklungspsychologischen und sonstigen Determinanten für (Selbst-) Radikalisierungen (im Netz) aufzudecken und die schon jetzt durchaus umfangreichen Initiativen von Staat und Zivilgesellschaft zu einem erfolgreichen Gesamtkonzept zu verknüpfen.
Weitergehende und über die derzeitigen Projekte hinausgehende Anstrengungen in Sachen Respekt- und Demokratiebildung vor allem im schulischen Bereich werden notwendig sein.
Außerdem gilt es, auch über das gerade in Niedersachsen ausgesprochen erfolgreiche Jahr "1.700 Jahre jüdischen Lebens in Deutschland" hinaus die ungemein bereichernden Impulse jüdischer Kultur für unser Leben und unser freiheitlich-demokratisches Miteinander immer wieder hervorzuheben."

Der neue, rd. 120-seitige Bericht enthält ganz unterschiedliche Beiträge zu den Themen Antisemitismus einerseits und dem jüdischen Leben im Land andererseits. Neben einer Analyse aktueller Gefährdungen wird unter anderem auch über die Veranstaltungen zu „1.700 Jahren jüdisches Leben in Deutschland“, die Reform der Juristenausbildung und Projekte an Schulen berichtet.


Den Jahresbericht 2021 finden Sie hier.

Schmuckgrafik   Bildrechte: MJ

Artikel-Informationen

erstellt am:
13.06.2022
zuletzt aktualisiert am:
14.06.2022

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