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Opferorientierung: Justizministerin eröffnet Fachtagung zur Opferorientierung im Justizvollzug

Niewisch-Lennartz: „Belange der Opfer spielen in Niedersachsen eine bedeutsame Rolle“


Programm „Justiz Plus“ soll künftig die Weichen stellen für eine konsequente Opferorientierung in allen Bereichen der Justiz

Die Niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz hat heute (16. Oktober 2017) vor rund 150Teilnehmerinnen und Teilnehmer die 2. Fachtagung „Opferorientierung im Justizvollzug“ in Göttingen eröffnet. Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutieren zwei Tage lang darüber, wie die Belange der Geschädigten von Straftaten nach der gesetzlichen Verankerung der Opferinteressen im Niedersächsischen Justizvollzugsgesetz im Juli 2017 effektiv in die Praxis übertragen werden können.

„Der Opferschutz ist für mich das zentrale Thema von Strafrecht und Strafvollstreckung. Ich bin stolz sagen zu können: Wir haben viel erreicht. Von Niedersachsen gehen starke Impulse für die Verbesserung des Opferschutzes im Justizvollzug aus“, erklärt Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz bei ihrer Eröffnungsrede. „Auf unsere Initiative hin, hat sich die Justizministerkonferenz dazu bekannt, dass die Interessen und Belange der Opfer auch im Justizvollzug eine bedeutsame Rolle spielen sollen. Eine länderoffene Arbeitsgruppe unter Federführung Niedersachsens hat Vorschläge zur Umsetzung des Opferbezugs im Justizvollzug erarbeitet und dem Strafvollzugsausschuss vorgelegt. Sie sehen, es ist einiges in Bewegung gekommen.“

Der Opferschutzgedanke ziehe sich inzwischen wie ein roter Faden durch den niedersächsischen Justizvollzug. Die Empfehlungen der einstigen Projektgruppe seien in Gesetzesform gegossen und im Juli dieses Jahres mit der Novellierung des Niedersächsischen Justizvollzugsgesetzes verabschiedet worden.

„Aber wir wollen noch mehr. Der Justiz wird immer noch oft vorgeworfen, es werde kaum etwas für Opfer getan. Dabei ist das nicht richtig. Es gibt eine Vielzahl von Beratungseinrichtungen und Unterstützungsangeboten. Um diese sichtbarer zu machen, habe ich in meinem Haus die Weichen für ein ganzheitliches justizübergreifendes Opferschutzprogramm gestellt“, erklärte die Ministerin ihre Pläne für die Zukunft.

Das Programm „Justiz plus“ soll die verschiedenen Akteure im Opferschutz in allen Bereichen der Justiz besser miteinander verzahnen und Projekte aufeinander abstimmen. Das beginnt bei der Prävention, setzt sich fort im Ermittlungsverfahren, der Hauptverhandlung, der Strafvollstreckung und reicht bis zur Nachsorge nach der Haft.

Schon jetzt bietet das Niedersächsische Justizministerium für Betroffene die Website www.opferschutz.niedersachsen.de an. Dort werden sämtliche Opferhilfeangebote in Niedersachsen umfassend und dennoch überschaubar zusammengefasst. Das gut gegliederte Angebot richtet sich sowohl an direkt Betroffene als auch an Angehörige, Kolleginnen und Kollegen, Nachbarn und Freunde von Opfern.

Die zweitägige Tagung ist ein Kooperationsprojekt des Niedersächsischen Justizministeriums und des Bildungsinstituts des niedersächsischen Justizvollzuges mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) und dem Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie der Juristischen Fakultät der Universität Göttingen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
16.10.2017

Ansprechpartner/in:
Frau Marika Tödt

Nds. Justizministerium
Pressesprecherin
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: 0511 / 120-5043
Fax: 0511 / 120-5181

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