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„Woche der beruflichen Bildung“: Ministerin und Staatssekretär besuchen Orte der Ausbildung in der niedersächsischen Justiz

Eine Ausbildung zur Köchin hinter Gittern, ein Lehrgang mit künftigen Justizfachwirten im Gericht: Die Leitung des Niedersächsischen Justizministerium hat sich heute im Rahmen der „Woche der beruflichen Bildung“ vor Ort über die berufliche Bildung in der niedersächsischen Justiz informiert.

Justizministerin Barbara Havliza besuchte die Justizvollzugsanstalt (JVA) für Frauen in Vechta. Der Leiter der JVA, Oliver Weßels, erläuterte der Ministerin die verschiedenen Berufsbilder in Niedersachsens einzigem Frauengefängnis und ging insbesondere auf die Angebote zu den Themen Bildung, Ausbildung und Arbeit im Justizvollzug ein.

Im Vordergrund stand dabei das Personal im Justizvollzug. „Ohne gut ausgebildete Beschäftigte kann ein sicherer und erfolgreicher Justizvollzug nicht gewährleistet werden“, sagte die Ministerin. „Und wir suchen laufend Nachwuchs. Ganz gleich, ob die Arbeit am Schreibtisch, auf den Stationen, in den Werkstätten oder an anderer Stelle stattfindet, gute und motivierte Leute werden immer gebraucht.“ Möglich ist in Niedersachsen etwa eine Ausbildung zum Justizvollzugsfachwirt oder ein Studium zum Diplom-Verwaltungswirt. Gesucht werden aber auch Sozialarbeiter, Sozialpädagogen, Lehrer, Psychologen oder Ärzte, jeweils natürlich Männer wie Frauen. „Der Justizvollzug ist ein herausforderndes, aber auch attraktives Arbeitsumfeld. Hier gibt es einen sicheren Arbeitsplatz mit individuellen Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten“, so die Ministerin.

Eine wichtige Rolle im Gefängnis spielt auch die Arbeit der Inhaftierten. In der Lehrküche der JVA für Frauen gibt es etwa die Möglichkeit, sich zur Köchin ausbilden zu lassen oder in der Malerwerkstatt eine Ausbildung zu absolvieren. Havliza: „Arbeit ist eine wichtige Lebensgrundlage, da gibt es zwischen drinnen und draußen keinen Unterschied. Eine erfolgreiche Ausbildung, ein geregeltes Arbeitseinkommen und die damit verbundene Anerkennung sind oft entscheidende Bedingungen für eine gelingende Resozialisierung und künftige Straffreiheit.“ Entsprechende Anstrengungen unternimmt Niedersachsen in diesem Bereich. Die Beschäftigungsquote bei Entlassung hat sich in Niedersachsen in den vergangenen acht Jahren verdoppelt, die Angebote an Aus- und Weiterbildung im Vollzug nehmen zu. JVA-Leiter Oliver Weßels: „Dank der guten Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen, der Universität und den Ausbildungsbetrieben außerhalb der Vollzugsanstalt können wir geeigneten erwachsenen und jugendlichen Gefangenen ein breites Ausbildungsspektrum anbieten. Wir sehen uns daher auch als Partner der regionalen Wirtschaft bei der Ausbildung von Nachwuchskräften.“

Der Staatssekretär im Niedersächsischen Justizministerium, Dr. Stefan von der Beck, besuchte am Montag kein Gefängnis, sondern ein Gericht. Auch hier bildet die Justiz aus. Bei dem Landgericht Oldenburg kam er ins Gespräch mit Lehrkräften und vor allem mit Anwärterinnen und Anwärtern auf den Beruf des/der Justizfachwirt/in. Während der Teilnahme an einer Unterrichtsstunde informierte sich der Staatssekretär über die gelehrten Inhalte. Dr. von der Beck: „Die Kolleginnen und Kollegen in den Serviceeinheiten sind eine ganz wichtige Stütze der Justiz. Ohne sie kann kein Richter und keine Staatsanwältin die Arbeit angemessen verrichten. Die Serviceeinheiten müssen mit moderner Informations- und Kommunikationstechnik umgehen können, aber auch verwaltende und rechtsanwendende Aufgaben wahrnehmen. Von daher freue ich mich, dass die Ausbildung hier in Oldenburg so engagiert und gründlich vorgenommen wird.“

Einen Überblick über die große Auswahl der unterschiedlichen Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in der Justiz sowie über die Vorteile und Voraussetzungen der jeweiligen Berufe finden Sie hier:

https://www.mj.niedersachsen.de/wir_ueber_uns/berufe_justiz/berufe-in-der-justiz-10634.html


Zur „Woche der beruflichen Bildung“:
Die Niedersächsische Landesregierung setzt ein klares Zeichen für die berufliche Bildung: Die Kabinettsmitglieder und die Staatssekretärinnen und Staatssekretäre beteiligen sich deshalb vom 1. bis 7. April 2019 an der ersten niedersächsischen „Woche der beruflichen Bildung“; sie besuchen Orte der beruflichen Bildung und werben im ressortbezogenen Kontext für die berufliche Bildung. Bei den Besuchen stehen die Anerkennung der dualen und der vollschulischen Ausbildung und ihre Wertschätzung im Vordergrund. Die berufliche Ausbildung wird dabei als Alternative zu einem Hochschulstudium ebenso thematisiert wie ihre Anschlussfähigkeit an alle Angebote der beruflichen Weiterbildung oder zu einem Hochschulstudium. Zudem verdeutlicht die „Woche der beruflichen Bildung“ die große Vielzahl an Berufs- und Karriereoptionen für junge Menschen.

 

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.04.2019

Ansprechpartner/in:
Herr Christian Lauenstein

Nds. Justizministerium
Pressesprecher
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: 0511 / 120-5044

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