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Justizministerin eröffnet neue Psychiatrie in der JVA Oldenburg

Niewisch-Lennartz: „Meilenstein bei der Verbesserung der psychiatrischen Versorgung von Gefangenen“


Die Niedersächsische Justizministerin Antje Niewisch-Lennartz hat heute die neue psychiatrische Abteilung in der Justizvollzugsanstalt Oldenburg eröffnet. Die Station mit 20 Plätzen ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung des landesweiten Gesamtkonzeptes zur Verbesserung der psychiatrischen Versorgung im Justizvollzug.

„Die Station stellt einen Meilenstein für die Versorgung der psychiatrisch erkrankten Inhaftierten dar. Sie leistet einen wesentlichen Beitrag zu einer leitliniengerechten Behandlung und ist Voraussetzung für eine gelingende Resozialisierung. Die Entlassung psychisch Erkrankter ohne Behandlung bedeutet immer ein erhöhtes Risiko des Rückfalls“, erklärte Antje Niewisch-Lennartz bei ihrem Besuch. „Das Gesamtangebot an psychiatrischer Versorgung in den Justizvollzuganstalten kommt mit dieser Station ein großes Stück voran!“

Auch in der Jugendanstalt Hameln entsteht derzeit eine neue psychiatrische Station mit bis zu 22 Behandlungsplätzen. Hierfür sind umfangreiche bauliche Sanierungsmaßnahmen erforderlich. Die Eröffnung erfolgt voraussichtlich im November 2017. Bereits jetzt erbringen die JVA Sehnde und das Justizvollzugskrankenhaus in der JVA Lingen eine psychiatrische Versorgung für in Niedersachsen Inhaftierte.

Die Abteilung in der JVA Oldenburg wird von einer Fachärztin für Psychiatrie geleitet und verfolgt einen multidisziplinären Ansatz. Zum Team gehören unter anderem Fachkrankenpflegerinnen und -pfleger für Psychiatrie, Physio- und Ergotherapeutinnen und -therapeuten, Psychologinnen und Psychologen sowie Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. Die Abteilung wird auch die stationäre psychiatrische Versorgung für andere niedersächsische Justizvollzugsanstalten übernehmen.

Die Kosten für die Umbaumaßnahmen zur Errichtung der psychiatrischen Station betrugen rund 266.000 Euro. Für den Personaleinsatz in der neuen Abteilung fallen jährlich Kosten in Höhe von rund 920.000 Euro an.


Hintergrund:

Im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung leiden Strafgefangene deutlich häufiger an psychiatrischen Störungen. Studien gehen davon aus, dass bis zu 20 Prozent der Inhaftierten behandlungsbedürftig psychiatrisch erkrankt sind. Eine mangelnde psychiatrische Versorgung behindert den Weg aus der Straffälligkeit. Als Konsequenz eines bisher fehlenden wirkungsvollen Konzeptes im niedersächsischen Justizvollzug hat Justizministerin Niewisch-Lennartz im Juli 2013 eine Projektgruppe damit beauftragt, ein Gesamtkonzept zur psychiatrischen Versorgung von Inhaftierten zu entwickeln. Die Empfehlungen der Projektgruppe sehen eine psychiatrische Versorgung im Justizvollzug analog zur Versorgungsstruktur der Allgemeinbevölkerung vor. Sie bilden die Grundlage des durch das Justizministerium erstellten Umsetzungskonzeptes.

Der wichtigste Baustein zur Verbesserung der psychiatrischen Versorgung ist dabei das qualifizierte Personal. In der Psychiatrie-Akademie Königslutter werden Justizbedienstete mit medizinischer Ausbildung zu Fachkrankenpflegerinnen und -pflegern für Psychiatrie weitergebildet.

Justizministerin in der JVA Oldenburg zur Eröffnung der neuen Psychiatrie  

In der JVA Oldenburg eröffnet die Ministerin die neue psychiatrische Abteilung.

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.07.2017
zuletzt aktualisiert am:
24.07.2017

Ansprechpartner/in:
Herr Dr. Ehsan Kangarani

Nds. Justizministerium
Referent für Öffentlichkeits- und Pressearbeit
Am Waterlooplatz 1
30169 Hannover
Tel: 0511 / 120-5077
Fax: 0511 / 120-5181

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